Wurzelkanalbehandlung (Endodontie).
Zähne sind in Schichten aufgebaut: Außen der harte Schmelz, darunter das etwas weichere Dentin. Im Zentrum des Zahnes befindet sich die Pulpa, der Zahnnerv. Dieser wiederum versorgt den Zahn mittels kleiner Äderchen, aber auch sensibler Fasern, den eigentlichen Nerven.
Ist die Karies ein mal bis ins Innerste des Zahnes vorgedrungen, kann sich der Nerv entzünden oder sogar absterben. Meist ist dies mit starken Zahnschmerzen verbunden, kann aber auch vollkommen unbemerkt geschehen. In diesem Fall bemerkt der Zahnarzt die Entzündung anhand eines Kontrollröntgenbildes oder anderer Symptome.
In diesem Fall muss zum Erhalt des Zahnes das innere, verzweigte Wurzelkanalsystem des Zahnes aufbereitet werden. Je gründlicher und besser dies geschieht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn im Mund verbleiben kann. Oft ist die Behandlung bereits nach einer bis drei Behandlungssitzungen abgeschlossen.
Mit der althergebrachten „Wurzelbehandlung“, wie man sie aus Erzählungen noch kennt, haben die hochpräzisen und wirkungsvollen Methoden der modernen Endodontie nur noch wenig gemeinsam. Hierbei kommen die elektronische Längenvermessung und computergesteuerte Instrumente, die dem Lauf des Wurzelkanalsystems genau und flexibel folgen, zur Wurzelkanalaufbereitung zum Einsatz.
Der Zahn wird nach seiner Aufbereitung mit sogenannten thermoplastischen Füllungen, die die komplexe Geometrie und seitlichen Verästelungen der Wurzelkanäle zuverlässig für Jahrzehnte versiegeln können, abgefüllt. All dies geschieht für den Patienten vollkommen schmerzlos unter lokaler Betäubung, sodass
Die Erfolgsquote der modernen Wurzelkanalbehandlung liegt bei bis zu 95%. Auch bereits wurzelkanalbehandelte Zähne, bei denen erneut eine Entzündung aufgetreten ist, können durch die sogenannte Revisionsbehandkung oft gerettet werden. Dadurch können in der Regel eine operative Wurzelspitzenresektion, oder sogar die komplette Entfernung des Zahnes, vermieden werden. Bei der Revision liegt die Erfolgsquote heute bei etwa 85%.
Vergleicht man die Kosten einer modernen Wurzelkanalbehandlung mit denen eines Implantats, so können für den Patienten in der Regel erhebliche Kosten gespart werden.